Auf den ersten Blick wirkt er fast ein wenig spröde. Karger Bewuchs, harter Sandboden, irgendwie unspektakulär. Und das soll der berühmte FALDO Course Berlin sein? Absolut. Der vom britischen Golf-Star Sir Nick Faldo gestaltete Inland Links Course im brandenburgischen Bad Saarow hat schon so manchen Profi an den Rand des Wahnsinns gebracht, und Amateure sowieso. Seit 1996 arbeiten sich Golfbegeisterte an diesem Platz ab. Das führt zu der Frage: Was macht die Faszination Links Course aus?
Die Antwort ist ganz einfach: Sie sind unberechenbar. Der Wind fegt über das ungeschützte Gelände und drückt dem Ball seinen Willen auf; die Roughs sind so widerspenstig, dass es kaum möglich ist, den Ball wieder hinauszuspielen. Hinter jeder nächsten Bodenwelle könnte der nächste Topfbunker lauern – auf dem FALDO Course Berlin sind es übrigens 133. Auch das eine oder andere blinde Par gehört zu den architektonischen „Spezialitäten“. Kurz: Links Courses sind nichts für schwache Nerven.
Ihren besonderen Reiz beziehen sie wohl auch aus der Tatsache, dass Links Plätze so ziemlich das Ursprünglichste sind, was Golf zu bieten hat: Fairways in naturbelassenen Landschaften, fernab sorgfältig getrimmter Rasenflächen. Wer sie spielt, ist den Anfängen der Sportart ganz nah. Die ersten Golfplätze entstanden an den britischen Küsten, auf brachliegenden, schmalen Dünenabschnitten: sogenannten „Links“ – Verbindungen – zwischen Meer und Ackerland. Inzwischen gibt es auch Links Plätze im Binnenland, wie den Faldo-Platz in der brandenburgischen Mark. Viele Golfer bevorzugen allerdings Sea Side Links wie die Plätze des „Home of Golf“ St. Andrew in Schottland.
Und auch hierzulande warten Sea Side Links auf ambitionierte Spieler, gleich drei davon auf Sylt – der Marine-Golf-Club Sylt in Tinnum, der Golfclub Sylt in Wenningstedt und der Golfclub Budersand Sylt. Wenn das keine gute Idee für den Start in die Saison ist…